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Gesellschaft

25.03.19

Pathologisierung statt Respekt

In unseren Medien findet eine ständige Pathologisierung der öffentlichen Wahrnehmung statt.

Es gibt unzählige Beispiele:

Irgendwann im TV. Duftbäume werden mit einem extra dicken Bohrer ca. 15mm nach dem Bild geschätzt an Verzweigungsstellen von zwei sich gabelnden Stämmen tief bis in die Mitte angebohrt um etwas über die Duftqualität zu erfahren. Nur 1gr. bräuchten sie von dem Holz, wurde gesagt. Aber mindestens 50gr wurden rausgebohrt an einer Stelle die mir instinktiv weh tut. So als ob jemand in meine Achsel bis auf die Knochen bohrt für eine Untersuchung ob meiner Werthaltigkeit. Einer fühlt sich verpflichtet zu erklären das dies dem Baum nicht schadet, so als ob er befürchtet es könnten noch mehr Menschen denken die Methode wäre brutal. Irgendwo weiß der Erklärer das was nicht stimmt, sonst würde er sich nicht zu einer Erklärung verpflichtet fühlen.

In unseren zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen TV-Sendern zeigen sie wie Forscher zum Zwecke der Klimaforschung (!) 1000-jährige Bäume in Japan am Fuß bis zum Kern anbohren um einen Bohrkern zu entnehmen. Geschätzter Bohrer Durchmesser 1,5 bis 2 cm ! „Das schadet nichts“ sehen sie sich ebenso verpflichtet auszusagen. Mir schmerzt das in der Seele und mein schwarzer Sarkasmus spricht, wenn ich fragen möchte, ob sie auch ein gut sichtbares, haltbares und unentfernbares Schild anbringen: Ich bin schon bebohrt, mit Datum, Aufbewahrungsort unso. Denn, wenn nicht, wer weiß wieviele Löcher dann in 100 und mehr Jahren noch hinzu kommen? Nur mal angenommen, die verbliebenen 10 Millionen ÖR TV Zwangsgebührenverwerter wollten alle selber auch so einen Bohrkern haben um es mit eigenen Augen sehen zu können das unser Klimawetter sich schon immer verändert hat, weil, es schadet ja nix, wie der Wissenschaftler sagte....

Oder andere Naturfilme:
Spindeldünne Äffchen tragen einen erheblichen Kasten an einem Band um ihren dünnen Hals. Ein Funksender für die Wissenschaft, von Sateliten detektiert, HiTek. Vorboten der totalen Kontrolle. Mit Tieren kann man das doch machen. Die fühlen sich nicht gestalkt. Wir setzen arrogant voraus das Tiere sich nicht ärgern, das zu solchen edlen Gefühlen doch nur wir Menschen fähig sind, wenn wir sie wie Dreck behandeln, ohne Rechte, wie Versuchstiere halt, wie Laborratten. Die man sogar vergiften darf, für den guten Zweck natürlich, man meint aber nur Profit.

Oder Vogelschützer
fangen hunderte von kleinen Vögeln in langen Netzen die heimtückisch zwischen Büschen gespannt sind, beringen, wiegen und katalogisieren sie. Die Vögelchen müssen jetzt einige Gramm mehr herumschleppen durch die Lüfte und manchmal tausende von km weit auf ihren Zügen. Klar, schadet das nix, sagen sie, doch auch wenns nur wenig wiegt, es geht auf Kosten des Vögelchens und nutzen tut es ihm auf jeden Fall nicht. Oder etwas größere Vögel müssen sogar die allerneuesten Techniken der Spionageindustrie mitschleppen, vollständige miniatur Kamerasysteme. Wiegt doch alles nix, das Beste was es gibt, sagen sie und wissen doch das es wie eine Entschuldigung klingt.

Schildkröten kriegen Klipse in die Forderbeine mit denen sie schwimmen müssen ihr ganzes Leben.

Auf idyllischen Flüssen in unberührter Landschaft wird mit einem höllisch lauten Speedboot der Tourist durch die unberührte Natur gejagt. Ist ja niemand da den das stören könnte!?

Merkel bestaunte im Süden Amerikas die letzten schmelzenden ins Meer kalbenden Gletscher von einem Zerstörer aus auf den sie mit dem Hubschrauber eingeflogen wurde, umgeben von weiteren Kriegsschiffen (zum Schutz) und Privatjachten der Neugierigen und der Pressemeute. Allein von diesen zu diesem Anlass verursachten Abgasschwarten, die sich als dünnes schwarzes Tuch Albedo mindernd über die Oberfläche des Gletschers legen, schmilzt der doppelt so schnell.

Und ganz zu schweigen von unserem Schlachtvieh, den Hähnchen usw.

Diese Dinge schmerzen, auch wenn die meisten das verdrängen können, es steht nicht im Einklang mit unserem Selbst in uns was durch die gigantischen Bibliotheken in unseren Genen geprägt ist und Teil des Superlebewesens Planet Erde ist.

Ich sehe auch kein Argument weshalb eine Bakterie weniger wert sein sollte als ein Hund oder so, oder eine Schnecke weniger wie ein Affe. Streng genommen müssten wir alle gleich wertig betrachten, denn alle sind ein Teil der Gaia, dem Gesamtorganismus und könnten isoliert nicht existieren. Deshalb noch mal meinen Respekt vor den buddhistischen Mönchen die vor ihren Füßen alle Lebewesen zur Seite kehren auf das sie nicht zertrampelt werden.
Das ist natürlich in unserem Leben praktisch unrealistisch und soll auch nur das Bewusstsein schärfen helfen das jedes Lebewesen unseren Respekt verdient. Und ein 1000-jähriger Baum verdient z. B. ganz besonderen Respekt!

Unser System dagegen verschiebt die Grenzen ständig weiter Richtung Pathologie. Empörung ist nicht erwünscht.